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Einen
wichtigen Beitrag hierzu leistet das „Endangered
Primate
Rescue Center“ (EPRC). Durch
Forschungsarbeiten
und Expeditionen trägt die Primatenstation wesentlich zum vermehrten
Kenntnisstand bei.
Für einige Primaten, wie z.B. den Tonkin-Goldaffen oder den Goldkopflangurn,
konnte das EPRC bereits zusätzliche Habitatschutzprojekte initiieren.
Weitere Schutzprojekte sind geplant und sollen, sobald die Finanzierung gesichert
ist, umgesetzt werden.
Ausgewählte
Affenarten Vietnams,
die durch das EPRC geschützt werden

Tonkin-Goldaffe
Der Tonkin-Goldaffe (Rhinopithecus avunculus) wurde erstmalig 1912 in
Nord-Vietnam beschrieben. Da er bald darauf jedoch in „Vergessenheit“
geriet, basierten die wenigen Kenntnisse hauptsächlich auf ausgestopften
Museumsexemplaren. Die ersten Hinweise auf ein Überleben dieser Art
brachte eine 1992 durchgeführte Forschungsexpedition. Weitere
Nachforschungen des EPRC ergaben, das diese Art extrem gefährdet ist.
Es existieren nur noch 150 bis 180 Tiere.
Das daraufhin von der ZGAP, dem Allwetterzoo und der WGA im Na Hang Nature
Reserve initiierte Schutzprojekt, bemüht sich
seitdem um den Erhalt der letzten Goldaffen.
Tonkin-Langur
Die fast ganz schwarz gefärbten Tonkin-Langurn (Trachypithecus francoisi)
werden wegen ihres weißen „Bartes“ auch als
Schnurbartlangur
n bezeichnet.
Der natürliche Lebensraum des Tonkin-Langurn besteht aus zerklüfteten
mit tropischen Regenwald bewachsenen Karstgebirgen. Während in China
noch mehrere tausend Tiere existieren, besteht die vietnamesische Population
vermutlich nur noch aus 200 Tieren. Ein Teil davon kommt im Na Hang Nature
Reserve vor und wird durch das Tonkin-Goldaffen Projekt mitgeschützt.
Hatinh-Langur
Der Hatinh-Langur (Trachypithecus f. hatinhensis) ist eine Unterart des
Tonkin-Langurn und unterscheidet sich von ihm nur durch den bis hinter den
Kopf verlängerten weißen „Bart“. Der erst 1970 beschriebene
Affe war gleich nach seiner Entdeckung wieder verschollen. Erst zwanzig Jahre
später - 1992 - wurde ein Exemplar auf einem Tiermarkt in der Nähe
seines Vorkommensgebietes im nördlichen Zentralvietnam gefunden.
Die Ankunft etlicher beschlagnahmter Tiere im Endangered Primate Rescue Center
lenkte die Art seit dem Jahr 1993 wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Die große Anzahl beschlagnahmter Hatinhlanguren ab 1996 zeigt, wie
sehr die Art der Wilderei ausgesetzt ist, obwohl die Tiere durch das Gesetz
streng geschützt sind. Der derzeitige Bestand der Art wird auf 600-800
Tiere geschätzt.
Für diese Art sind dringend weitergehende Habitatschutzprojekte notwendig,
die aber aufgrund fehlender Gelder zur Zeit nicht umgesetzt werden können.
Um den Hatinh-Langur dennoch erhalten zu können, suchen wir einen
ÜberLebenspartner.
Goldkopf-Langur
Der Goldkopf-Langur (Trachypithecus f. poliocephalus) kommt
ausschließlich auf der Insel Cat Ba vor, die in der weltberühmten
Halong Bucht vor der
vietna
mesischen Küste liegt.
Ein vermutetes Vorkommen auf dem nahe gelegenem Festland kann aufgrund der
fortgeschrittenen Entwaldung inzwischen ausgeschlossen werden. Lange Zeit
wurde angenommen, das noch mehrere hundert bis eintausend Tieren leben. Eine
2001 durchgeführte Untersuchung ergab, das nur 50 Tiere die intensive
Wilderei überlebt haben. Damit ist der Goldkopf-Langur die bedrohteste
Affenart und eine der seltensten Tierarten der Welt.
Im Jahr 2000 initiierten der Allwetterzoo, die WGA und die ZGAP unter
Vorbereitung des EPRC im Cat Ba Nationalpark ein Projekt
zur Rettung des Goldkopf-Langurn.
Panda-Langur
Mehrere
Jahrzehnte galt der Pandalangur (Trachypithecus delacouri) als ausgerottet.
1992 wurde er von Jörg Adler - dem Direktor des Allwetterzoos - auf
einer Expedition im zerklüfteten Karstregenwald des Cuc Phuong Nationalparks
wiederentdeckt.
Neben der fortschreitenden Rodung der verbliebenen Lebensräume ist die
Jagd die größte Bedrohung. Hierdurch schrumpfte der Bestand in
den letzten 10 Jahren um mehr als die Hälfte. Heute leben nur noch 250
bis 300 Pandalanguren. Das EPRC züchtet von Wilderen beschlagnahmte
Tiere und ist in den Schutz des Cuc Phuong
Nationalparks und weiterer Gebiete involviert.
Sobald ausreichend finanzielle Mittel bereitstehen, soll ein umfangreiches
Schutzprogramm begonnen werden. Ein
ÜberLebenspartner kann durch eine gezielte
Förderung den Pandalangurn vor der Ausrottung bewahren.
Silber-Langur
Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Langurn, deren Vorkommen auf
Karstgebiete beschränkt ist, umfasst der Lebensraum des Silber-Langurn
(Trachypithecus cristatus) Küsten-, Mangroven-, und Flusswälder.
Er ist über ganz Indochina verbreitet; kommt in Vietnam jedoch nur im
Süden vor. Die Art gilt als gefährdet.
Pharye-Langur
Auch
der Pharye-Langur (Trachypithecus phayrei) ist in seinem Fortbestand bedroht.
Da ihren Gallensteinen eine medizinische Heilwirkung zugesprochen wird, werden
sie häufig bejagt.

Schwarzer
Langur
1998
wurde ein am ganzen Körper schwarz gefärbter Langur (Trachypithecus
f. ebenus) vom EPRC beschlagnahmt. Erstmalig wurde dieser "Schwarze Langur"
vor über 70 Jahren auf einer zoologischen Expedition in Laos beschrieben.
Ein einziger Schädel, ein zugehöriges Fell und ein paar Notizen
stellten bis dahin
den
einzigen Nachweis über
die Existenz dieser Art dar.
Laos-Langur
Auch ein weißköpfiger Laos-Langur (Trachypithecus f. laotum) konnte
beschlagnahmt und ins EPRC gebracht werden. Über die Verbreitung,
Lebensweise und den Bedrohungsstatus beider Arten ist noch nichts bekannt.
Die hier abgebildeten Fotos sind die ersten jemals publizierten Bilder.

Kleideraffen
Bis vor kurzem waren nur zwei Kleideraffenarten bekannt: der
Schwarzfußkleideraffe (Pygathrix nigripes) in Süd-Vietnam
und Kambodscha und der Rotfußkleideraffe (Pygathrix nemaeus)
in Nord- bzw. Zentralvietnam, Laos und Kambodscha. 1997 wurde eine dritte,
bisher unbekannte Kleideraffenart von Mitarbeitern des EPRC entdeckt.
Bei den Tieren, die graue Schenkel besitzen, war lange unklar, ob sie eine
eigene Art, eine Unterart, oder nur eine Farbvariante der anderen Arten
darstellen. Durch DNA-Analysen wurde nachgewiesen, dass die Tiere einer
gänzlich neuen Art – dem Graufußkleideraffen (Pygathrix
cinerea) – zugeordnet werden müssen.
Alle drei Arten sind von der Ausrottung durch den Menschen bedroht und
benötigen weitergehende Schutzmaßnahmen. Ein
ÜberLebenspartner kann den Startschuss
für ein gezieltes Kleideraffen-Schutzprojekt geben.
Gibbons
Die einzigen in Vietnam vorkommenden Menschenaffen, sind der Schwarze-Gibbon
(Nomascus concolor), sowie der Gelbwangen- und
Weißwangengibbon (Nomacus gabriellae und -leucogenys). Die in
den tropischen immergrünen Regenwälder lebenden Arten, sind von
der Ausrottung bedroht. Im Gegensatz zu den anderen Affen Indochinas wird
Gibbons kaum zur Herstellung traditioneller chinesischer Medizin nachgestellt.
Gejagt werden sie trotzdem: Weil Gibbonbabys in ihrem Verhalten und ihren
ersten Entwicklungsphasen eine große Ähnlichkeit mit menschlichen
Kleinkindern haben, sind sie als rührende Haustiere begehrt..
Für den Weißwangengibbon sind bereits konkrete Schutzmaßnahmen
geplant. Um diese umsetzen zu können, suchen wir einen
ÜberLebenspartner.
Mitmachen:
Unterstützen Sie die Arbeit der WGA und ihre
Artenschutzprojekte
Weitere Informationen über die Rettung dieser Affenarten erhalten sie
in unserer
Projektinformationsbroschüre
(pdf-Datei ca.540 KB):
Pdf - Download
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